Das Rot der Tomate

Licht und Farbe sind untrennbar miteinander verbunden. Ohne Licht könnten wir Farben nicht wahrnehmen. In unserer Umwelt haben wir es in erster Linie mit farbigen Gegenständen und weniger mit farbigem Licht zu tun. Da ein Gegenstand, z.B. eine rote Tomate, kein Licht ausstrahlt wie die Sonne oder eine andere Lichtquelle, ist zu fragen, warum wir sie als rot wahrnehmen.

Die Tomate oder jeder andere Körper ist für das menschliche Auge nur sichtbar, wenn Licht auf ihn fällt. Anstatt selber Lichtstrahlung auszusenden, reflektieren solche Körper die Strahlen, die von einer Lichtquelle ausgehen. Allerdings reflektieren sie nicht das gesamte Licht, sondern ein Teil der Farben wird absorbiert. Absorbieren bedeutet verschlucken.
Welche Anteile des Lichtes reflektiert und welche absorbiert werden, richtet sich nach der Eigenfarbigkeit der Körper. Wenn also weißes Licht auf unsere rote Tomate fällt, wird der rote Anteil reflektiert, und wir sehen somit eine rote Tomate. Alle anderen Farbanteile, die das weiße Licht enthält, werden absorbiert.

Für das menschliche Auge sichtbares Licht besteht demnach aus verschiedenen Farbanteilen. Diese Farbanteile nennt man Spektralfarben.

 

Weißes Licht ist eigentlich ziemlich bunt.

Dass weißes Licht ein Gemisch einer vielfältigen farbigen Strahlung ist, wurde erstmals 1666 von Engländer Isaac Newton bewiesen. Er ließ Sonnenlicht durch ein Glasprisma fallen, wobei die Regenbogenfarben des sichtbaren Spektrums als farbiges Band entstanden.   
Die bei der Brechung des Lichts durch den Glaskörper entstehenden Farben heißen Spektralfarben. Der Regenbogen ist das Ergebnis der Brechung von Sonnenstrahlen durch Regentropfen.
In der Physik werden Lichtstrahlen als elektromagnetische Wellen betrachtet. Das menschliche Auge kann einen bestimmten Bereich von Wellenlängen als Farbe wahrnehmen. In der Netzhaut des Auges gibt es drei verschieden farbempfindliche Sehzellen. Sie sind für 3 verschiedene Wellenlängen des Lichts empfindlich. Das Auge erkennt blaues, grünes und rotes Licht. Alle anderen Farbtöne entstehen durch additive Farbmischung dieser Farben.

 

Additive Farbmischung

Das Mischen von Farben geschieht nach unterschiedlichen Gesetzen, je nachdem, ob farbiges Licht oder Farbstoffe (Malkasten) gemischt werden. Wir unterscheiden additive und subtraktive Farbmischung.

Arbeitet man mit farbigem Licht, so hat man es mit additiver Farbmischung zu tun. Sie beruht auf den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Durch Mischen entstehen hellere Farbtöne. Werden alle drei Farben mit voller Intensität und zu gleichen Anteilen gemischt, so entsteht weißes Licht. Additive Farbmischung funktioniert nach folgenden Regeln:

ROT + GRÜN = GELB

GRÜN + BLAU = CYAN
BLAU + ROT = MAGENTA
ROT + GRÜN + BLAU    =

WEIß

Nach diesem Prinzip funktionieren Farbfernsehen und Computerbildschirme. Es wird auch RGB-Modell (RGB = Rot, Grün, Blau) oder physikalisches Farbmodell genannt. Will man jedoch Farbstoffe mischen, so muss man sich der subtraktiven Farbmischung bedienen.

 

Subtraktive Farbmischung

Beim Malen oder Drucken arbeitet man mit Farbsubstanzen. Hier gilt das Gesetz der subtraktiven Farbmischung. Eine gelbe Farbsubstanz beispielsweise absorbiert den blauen Anteil des Lichtes, reflektiert aber den roten und den grünen Anteil. Das Auge nimmt daher die Farbsubstanz als gelbe Farbe wahr. Denn nach der additiven Farbmischung ergeben rotes Licht und grünes Licht zusammen gelbes Licht.

Bei der subtraktiven Farbmischung sind die drei Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb. Durch Mischen dieser Grundfarben lassen sich alle weiteren Farben erzeugen. Alle drei Farben in voller Intensität und zu gleichen Teilen ergeben Schwarz. Die Regeln der subtraktiven Farbmischung lauten daher:

GELB + MAGENTA = ROT

GELB + CYAN = GRÜN
CYAN + MAGENTA = BLAU
CYAN + MAGENTA + GELB

=   SCHWARZ

Die subtraktive Farbmischung wird auch als CMY-Modell (Cyan, Magenta, Yellow) bezeichnet.

 

Farbenkreis

Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Ordnungssysteme in der Farbenlehre. Sehr gebräuchlich ist der Farbkreis von CorelDraw. Das gesamte Spektrum ist über einen Winkel von 360 Grad aufgetragen.

Bei 0 Grad, 120 Grad und 240 Grad liegen die drei Primärfarben ROT, GRÜN und BLAU. Sie bilden die Grundlage für die additive Farbmischung.

 

Um genau 60 Grad versetzt finden wir dazwischen die drei Grundfarben der subtraktiven Farbmischung (GELB, CYAN und MAGENTA). Sie werden auch als Sekundärfarben bezeichnet.

Farben, die sich im Farbkreis gegenüber liegen, werden als Komplementärfarben bezeichnet. Das ist wichtig für das Verständnis der Filterwirkung, denn es gilt folgende Regel:

Jeder Filter hellt Töne seine Eigenfarbe auf und dunkelt Töne seiner Komplementärfarbe ab.

 

Farbenkreis von Paintshop Pro
Farbkreis Bei diesem Farbenkreis kann auch die Helligkeit und die Farbsättigung eingestellt werden.

 

Primär- und Sekundärfarben

Die Grundfarben des RGB- und des CMY-Modells werden Primärfarben genannt.

Sekundärfarben
von Rot über Gelb nach Grün
 
Sekundärfarben
von Grün über Cyan nach Blau
 
Sekundärfarben
von Blau über Magenta nach Rot
 

Alle Farben, die sich zwischen dem Mittelpunkt und einem der beiden Eckpunkte befinden, sind Sekundärfarben.

Werden zwei Primärfarben gemischt, so entstehen die Sekundärfarben. Orange z.B. ist eine Sekundärfarbe, weil sie aus Rot und Gelb gemischt ist.
Und schließlich, wenn ein Gemisch von Komponenten aller Primärfarben erzeugt wird, erhält man sogenannte Tertiärfarben.
Anfang und Ende der Bänder sind die Grundfarben des RGB-Modells, Rot, Grün und Blau - die Mittelpunkte sind die Mischfarben des RGB-Modells, Gelb, Cyan und Magenta.zurück